"Ich setze mich für ein stabiles Umfeld ein"
Hans Peter Kunz wurde an der GV 2019 einstimmig zum Präsidenten gewählt. Die Position war seit knapp zwei Jahren nicht besetzt. Im Interview mit dem ZSV erzählt er, welche Faktoren zu seinem Entscheid geführt haben und wie sich der Verband unter seiner Ägide weiterentwickeln soll.
Wir gratulieren zur Wahl zum Präsidenten des ZSV! Die Position des Präsidenten war zwei Jahre lang vakant, du hast in dieser Zeit als Vizepräsident fungiert. Wie kam es zu diesem «Sinneswandel», also deinem Entscheid, dich nun doch als Präsident zur Verfügung zu stellen?
Vielen Dank für die Gratulation. Richtig – als dies vor knapp zwei Jahren ein Thema war, habe ich mich aus mehreren Gründen gegen die Kandidatur zur Nachfolge des damaligen Präsidenten Mark Knöpfel entschieden: Einerseits hatte der Entscheid private Gründe, andererseits war ich bereits mehrere Jahre im Vorstand und hätte es vorgezogen, jüngeren Kandidatinnen oder Kandidaten den Vortritt zu lassen. Leider herrschte aber Flaute im Bereich möglicher Anwärter, sicher teils auch wegen dem Aufwand, den das Amt mit sich bringt. So mussten wir nochmals ein Jahr ins Land ziehen lassen.
In der Zwischenzeit ist es uns gelungen, den Vorstand neben altbewährten Mitgliedern auch mit frischen Kräften zu ergänzen. Um dennoch eine gewisse Kontinuität aufrechtzuerhalten und von bewährten Netzwerken zu Klubs und Swiss Sailing zu profitieren, habe ich beschlossen, mich nun für das Amt aufzustellen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass der Verband mit einem offiziell gewählten Präsidenten nach aussen bedeutend besser positioniert ist. Durch neue dynamische Initiativen im Vorstand habe ich zudem neue Kraft und Motivation geschöpft, die Aufgabe mit der Unterstützung meiner Kolleginnen und Kollegen zu bewältigen.
Es bleibt aber nach wie vor meine vornehmste Pendenz, so bald wie möglich eine Nachfolgerin / einen Nachfolger zu finden und so die langfristige Verbandsführung in jüngere Hände zu übergeben.
Bis das geschieht, hast du bestimmt noch viel vor. Welche Ziele hast du dir gesteckt, wo soll sich der Verband weiterentwickeln?
Einerseits haben wir mit dem Ressort «Fahrtensegeln» den vielen «amis de la nature» oder Spontanregatteuren mehr Gewicht im Verband gegeben. Andererseits werden wir die Anstrengungen im Bereich Kommunikation verstärken – sowohl gegen aussen als auch gegenüber den Mitgliederclubs. Ein Beispiel ist der Mitglieder-Newsletter, der regelmässig erscheint. Ziel ist, dem Segelsport in der breiten Bevölkerung mehr Gehör zu verschaffen, ohne dabei die Aktivitäten der einzelnen Mitgliederclubs zu stören.
Der Bereich Jugend / SSTR 5 ist etabliert und hat sich mit Hilfe der Verantwortlichen erfreulich entwickelt. Um die Trainertätigkeit im SSTR5 noch attraktiver zu gestalten, hat der ZSV hat eine zeitgemässe Vergütung für die Region entwickelt, die auf Ausbildung und Erfahrung basiert und in der Segelszene bisher einzigartig ist. Dieses Know-How stellen wir allen Clubs gerne zur Verfügung. Im Bereich Sponsoring haben wir ein neues Konzept entwickelt, welches nun umgesetzt werden soll – speziell für das Engagement im Jugendbereich versuchen wir, mit einer Nachfolgeregelung des «Club Beaufort» einen Akzent zu setzen und hoffen auf zahlreiche «Windmacher» (Anmerkung der Red.: ein Gönner entscheidet sich für eine Anzahl «Beaufort», die mit je CHF 100.00 der Jugend zukommen), um die Aktivitäten des Verbandes im Bereich der Jugendförderung zu finanzieren und weiter zu entwickeln.
Es liegt mir aber auch viel daran, die Mitglieder unseres Verbandes mit übergeordneten Massnahmen wie dem Langstreckencup oder der Ausbildung im Auftrag von Swiss Sailing zu unterstützten oder gegenüber den Behörden als einheitliche Kraft aufzutreten.
All diese Projekte haben es verdient, in einem stabilen ZSV-Umfeld umgesetzt zu werden. Dazu gehört das neben dem Engagement von aktiven und engagierten Ressortverantwortlichen auch ein Präsident, der mit Einsatz vorangeht. Wir wollen ein Dienstleister für unsere Mitglieder sein und diese Interessen unserer Region bei Swiss Sailing, dem ZKS und den Behörden mit dem nötigen Gewicht einbringen.
Wir danken für das Interview und wünschen viel Spass und Erfolg.